StadtArchitektur
Mit ihren fast 1.100 Jahren erzählt Meißen auch architektonisch Geschichte und Geschichten. Neben dem beeindruckenden und von weither sichtbaren Ensemble von Albrechtsburg und Dom zu Meißen – dem ältesten Schloss Deutschlands und einer der stilreinsten gotischen Kathedralen Mitteleuropas – prägen prächtige Renaissance-Bürgerhäuser und repräsentative Barockbauten das Bild der Meißner Altstadt. Die Idylle lädt zum Entdecken, zum Flanieren und Verweilen ein: vom Prälatenhaus an den Roten Stufen über den Marktplatz mit Rathaus, hinunter zur ehemaligen Franziskanerklosterkirche (heute Sitz des Stadtmuseums) am Heinrichsplatz bis zum Theaterplatz mit dem Stadttheater. Am einstigen Gewandhaus der Stadt werden die prägenden Baustile Meißens von der Renaissance bis zur Moderne der 1950er anschaulich.
Im Zuge der Industrialisierung schlug Meißen um die Jahrhundertwende, und damals im Talkessel der Triebisch gelegen, eine Brücke über die Elbe nach Cölln. Der linkselbische und hochproduktive Standort der aufblühenden Keramikindustrie bot kaum noch Raum und Räume für Arbeiter und Produktion, während Cölln neue Entfaltungsmöglichkeiten versprach. So zeugen rechtselbisch zahlreiche gründerzeitliche Bauten von diesem Wandel: einzigartig die Gebäude der Keramischen Fabrik Bidtelia mit Wandreliefs aus glasierten Klinkern an den Fabrikfassaden, aber auch die Johanniskirche mit Fliesengemälden und keramischer Baukunst. Die Moderne zeigt sich architektonisch beeindruckend u.a. unweit davon im Bahnhof Meißen, dessen Empfangshalle von Wilhelm Kreis aus dem Jahr 1928 durch kubische Maße und klare Gliederung besticht. Ein guter Ausgangspunkt, Meißens Stadtarchitektur zu entdecken. Die Liste der Kulturdenkmale ist lang, die Wege sind meist kurz!