Alltag. Aufschwung. Neuanfang

Meißen in den 50er Jahren

Vitrine aus den Nachkriegsjahren aus Glas und hellem Holz mit typische Objekten wie Haack AtlasVitrine aus den Nachkriegsjahren aus Glas und hellem Holz mit typische Objekten wie Haack Atlas

In den 1950er Jahren war auch Meißen auf dem Weg zu einem neuen Anfang: die Stadt nahm ihre Tradition als Standort der keramischen Industrie wieder auf und etablierte sich als Zentrum für Bildung und Ausbildung.

Kultur- und Freizeitaktivitäten mit Ensemble-Theater, Ausstellungen, Festen und Festspielen zogen wieder in den Nachkriegsalltag ein.

Die Sonderausstellung im Stadtmuseum Meißen gewährte von 1. April bis 31. Oktober 2022 außergewöhnliche Einblicke in diesen Alltag und die Lebenswelt der Meißnerinnen und Meißner zwischen der Währungsreform in der Sowjetischen Besetzungszone 1947 und dem Mauerbau 1961.

Wie lebten die Menschen in einem Jahrzehnt der großen politischen Umwälzungen? Woran freuten sie sich? Im Mittelpunkt stehen Arbeit und Freizeit, Kindheit und Jugend sowie die Kultur und Wirtschaft der Elbestadt. Zahlreiche Gemälde, Fotografien, Produktgestaltungen, Alltagsgegenstände und Möbel laden zu einer Zeitreise in ein Jahrzehnt der Stadtgeschichte im Spannungsbogen von Kontinuität und Neuanfang.

Anschließend wurde eine Variante der Schau als Weihnachtsausstellung "Alltag. Aufschwung. Weihnachtszeit" bis 26. Februar 2023 gezeigt.

Dazu hielten in den passende Ausstellungsstücke und so manche kleine Überraschung rund um den Advent im Meißen der Nachkriegsjahre Einzug in die großzügigen Ausstellungsräume des Franziskanerklosters.

In der Nachkriegszeit wurden bereits die Adventssonntage feierlich begangen und ab Heiligabend - obwohl der noch ein Arbeitstag mit acht Stunden war, innig Weihnachten gefeiert. Auch der Ski- und Rodelsport erfreute sich großer Beliebtheit in den damals noch schneereichen Wintermonaten.

Von der Atmosphäre der früheren Weihnachtstage zeugten weihnachtlich-winterliche Motive bildender Künstlerinnen und Künstler aus Meißen wie Herbert Aschmann, William Baring, Rudolf Schmidt, Rudolf Kanka, Hanna Hausmann-Kohlmann und Anni Jung. Aus Anlass seines 140. Geburtstages war zudem eine kleine Auswahl winterlicher Stadtbilder des  Meißner Malers und Plastikers Oskar Burkhardt (1882-1960) zu sehen.

Für leuchtende Augen bei den Jüngsten sorgte eine H0 Modelbahnplatte, die eigens für die Weihnachtszeit wieder auf Vordermann gebracht wurde. Die  Spurweite H0 hatte sich Ende der 1950er Jahre erstmals bei deutschen Modelleisenbahnern etabliert. Umrahmt wurde die Weihnachtsausstellung wie immer von einem weihnachtlichen Begleitprogramm, so locken Schreibwerkstatt, Papiertheater und musikalische Adventssonntage ins Museum…