Gustav Moritz Hallbauer

"Wegen seiner fast ein Menschenalter hindurch mit steter unwandelbarer Treue und aufopferndem Gemeinsinne bethätigten hingebungsvollen Theilnahme an den Angelegenheiten und Interessen unserer Stadt"Gustav Moritz Hallbauer wurde am 31.05.1808 in Rochlitz als Sohn eines Stadtschreibers geboren. Nach dem Jurastudium 1826 und 1829 in Leipzig nahm er 1835 in Meißen seine Tätigkeit als Advokat auf, wozu er ab 1841 noch die Aufgaben eines Finanzprokurators im Finanzministerium übernahm. Daneben erwarb er sich Anerkennung und Ansehen im Stadtverordneten-Kollegium, das ihn 1841 zum Vorsteher wählte und aus dem er 1878 aus eigenem Wunsch ausschied, sowie 1848/49 als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Zu den vielen sonstigen Aktivitäten gehören außerdem u.a. die Mitbegründung des Kreditvereins, in dem er die Funktion des Direktors wahrnahm, des Armen-Versorgungs-Vereins und Tagarbeiter-Krankenhilfsvereins sowie des Konsumvereins und seine mehr als 40-jährige Wirksamkeit als Schriftführer im Verein für die Kinderbewahranstalt. Darüber hinaus setzte er sich durch den Ankauf von Land, das er preiswert der Stadt überließ, gegen Bodenspekulanten und für eine städtische Bebauung zwischen Gerbergasse und Poststraße ein. Er verstarb am 06.06.1887 in Meißen infolge einer plötzlichen Aufregung.

Das Ehrenbürger-Diplom wurde ihm am 18.02.1879 durch Bürgermeister Hirschberg und Stadtverordneten-Vorsteher Prof. Dr. Flathe in seiner Wohnung überreicht.

Weitere Ehrungen wurden ihm durch die Verleihung des Titels Justizrat 1885 und die Auszeichnung als Ritter des Albrechtsordens 1. Klasse zuteil.