Ein Biotop an der Ochsendrehe

Im Triebischtal ist ein Zufluchtsort für Salamander und Co. entstanden

Holger Wrzesinsky mit FeuersalamanderHolger Wrzesinsky mit Feuersalamander

Im Jahre 2016 noch Lurch des Jahres ist der Feuersalamander mittlerweile durch Ausbau und die Begradigung von Bächen eine stark gefährdete Art und steht in Sachsen auf der Roten Liste. Der Erhalt dieser faszinierenden Tiere mit ihrer markanten gelben Färbung ist von immenser Bedeutung, da ein großer Teil der Weltpopulation in Deutschland beheimatet ist.

Amphibienexperte Holger Wrzesinsky hat mit viel Einsatz und Fachkenntnis an der Ochsendrehe ein Biotop für Feuersalamander und andere Amphibien geschaffen. „Bei besten Voraussetzungen können sich hier tausende Feuersalamander fortpflanzen und niederlassen“, so Wrzesinsky.

Letzten Donnerstag waren die Beteiligten vor Ort, haben sich das neu entstandene Biotop angesehen und die ersten Feuersalamander in ihre neue Heimat entlassen.

Biotope sind nicht nur Lebensraum für verschiedene Arten, sondern fördern die Vielfalt und Struktur in der Landschaft. Feuersalamander mögen es feucht und schattig. Auf ihrem Speiseplan stehen Bachflohkrebse, Schnecken, Würmer und andere Insekten. Die Ochsendrehe mit ihrem schattigen Wald und dem Bach bietet also ideale Voraussetzungen. Das entstandene „Himmelsgewässer“ kommt ohne direkten Zufluss aus, sondern wird unterirdisch mit Wasser gespeist.

Holger Wrzesinsky gelang unter anderem mit Unterstützung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Meißen in kurzer Zeit die Verwandlung. Die Stadt Meißen beteiligte sich an der Bereitstellung der Container und der Beräumung der Fläche, die UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG übernahm den größten Teil der Finanzierung des Projektes.

Vorgefunden hatte der Amphibienexperte Wrzesinsky „eine grüne Hölle“ – eine stillgelegte, verwilderte Gartenanlage, Vermüllung und Vandalismus bestimmten das Bild.  Mehrere Container voller Sperrmüll und Altlasten wurden geborgen und anschließend entsorgt. Darunter fanden sich auch Reliquien vormaliger Zeiten: Gläser und Flaschen aus über 100 Jahre altem Pechstein; Sammeltassen und vieles mehr. Heute ist die ehemals verwilderte Grünfläche nicht mehr wieder zu erkennen. Der neu angelegte Teich bietet zukünftig einen geeigneten Ort für die Vermehrung der Feuersalamander und anderer Amphibien.