Meißen gedachte der Opfer des Nationalsozialismus

Kranzniederlegung und Andacht am 27. Januar

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Am Samstag, dem 27. Januar 2024 gedachte auch Meißen der Opfer des Nationalsozialismus. Rund 50 Menschen waren der Einladung der Stadt Meißen, der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Afra Meißen und dem Kreisverband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e. V. zur Kranzniederlegung am Mahnmal im Käthe-Kollwitz-Park und der anschließenden Andacht in der Nikolaikirche gefolgt.

Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährte sich 2024 zum 79. Mal. Allein in diesem Lager wurden über 1 Million Menschen ermordet, nur wenige Insassen überlebten, 6 Millionen Juden fielen insgesamt der Vernichtung des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer, 70 Millionen Menschen starben in dem von ihm begonnenen zweiten Weltkrieg.

„Hinter all diesen Zahlen verbergen sich unendlich viele einzelne Schicksale. Menschen mit Hoffnungen und Plänen, Männer, Frauen und Kinder, die ihre Geschichten nicht weiterschreiben durften, die ihrer Heimat und ihrer Rechte beraubt, die sinnlos aus dem Leben gerissen wurden“, so Bürgermeister Markus Renner in seiner Rede. Er erinnerte an die lange Geschichte jüdischen Lebens in Meißen, die bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht und daran, wie sie in der Zeit des Nationalsozialismus gewaltsam beendet wurde.

„Wir versprechen, die Erinnerung, nicht nur an die Jüdinnen und Juden, sondern an alle Opfer des Nationalsozialismus auch für künftige Generationen zu bewahren. Mit dieser Erinnerung müssen wir leben, auch weiterhin und sie muss die Prämisse unseres Handelns bleiben.“

Die Stadt Meißen bedankt sich bei allen, die an der Gedenkveranstaltung teilgenommen haben.

Der frühere Bundespräsident Roman Herzog hatte in seiner Proklamation vom 3. Januar 1996 den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus bestimmt. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes.