Meißen und Vitry-sur-Seine feiern Jubiläum

Zum 60. Jahrestag der deutsch-französischen Partnerschaft gibt es ein buntes Programm

Die Verbindung mit Vitry-sur-Seine war Meißens erste Städtepartnerschaft. Am 3. Mai 1964 unterzeichneten die Bürgermeister Georg Kühn aus Meißen und Clément Perrot aus Vitry einen ersten Freundschaftsvertrag, der 1973 nach der internationalen Anerkennung der DDR durch eine Partnerschaftsurkunde besiegelt wurde. 60 Jahre später soll dieses Ereignis gebührend gefeiert werden.

Zum Jubiläum haben sich auch Gäste aus Frankreich angekündigt – allen voran Vitrys Bürgermeister Pierre Bell-Lloch. Mit ihnen soll am Wochenende vom 3. bis 5. Mai 2024 auch etwas französisches Savoir Vivre in Meißen einziehen. Dazu haben Stadt und Städtepartnerschaftsverein eine kleine Veranstaltungsreihe auf die Beine gestellt.

Festwochenende vom 3. bis 5. Mai

Zum Auftakt treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Vitry-sur-Seine und das angereiste Städtepartnerschaftskomitee am Freitag, dem 3. Mai um 15.30 Uhr unterhalb des Kändlerparks, um gemeinsam einen Fliederbaum zu pflanzen. Keine zufällige Wahl, schließlich feiert Vitry immer Mai die Fete du Lila zu Deutsch „Fliederfest“, ein großes Bürgerfest – ein ähnlich großer Veranstaltungshöhepunkt wie das Weinfest für Meißen.

Die Sondervorstellung des Kinohits „Ziemlich beste Freunde“ am Samstag, dem 4. Mai im Filmpalast Meißen können Filmfans in französischer Originalsprache mit deutschen Untertiteln genießen, los geht es ab 16 Uhr, Karten kosten 6 Euro.

Höhepunkt des Wochenendes ist das „Pique-nique tout en couleurs“ im Heil- und Kräutergarten. Zum Picknick mit Musik, Gartenzauber, Pétanquespiel und Crêpes am Sonntag, dem 5. Mai von 11 bis 14 Uhr sind alle herzlich eingeladen. Wie einige es bereits vom Dinner in Weiß kennen, sollten Picknickutensilien und ein wenig Verpflegung selbst mitgebracht werden.

Ab dem 6. Mai ist dann eine Ausstellung mit Impressionen des Stadtgeschehens zur Partnerstadt im Foyer des Rathauses zu sehen.

Historischer Hintergrund

Die Städtepartnerschaft steht für gemeinsame Werte, Ziele und den gelebten Dialog über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg. Über die Jahre sind freundschaftliche Kontakte entstanden, die immer enger wurden und den Geist der Weltoffenheit, Begegnung und des friedlichen Miteinanders verkörpern. In beiden Städten engagieren sich die jeweiligen Städtepartnerschaftsvereine für diese Verbindung.

Die Städtepartnerschaft geht auf die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zurück. Um eine friedliche Zukunft zu begünstigen, war eine Annäherung und Aussöhnung mit dem französischen Nachbarn gewünscht. Trotz schwieriger politischer Bedingungen haben sich die Kommunen und ihre Bürgerschaft engagiert, um einen kontinuierlichen Austausch zu realisieren. Nach der Wende bekam der offene und freie Austausch eine neue Qualität und gegenseitige Besuche waren möglich.

Heute engagiert sich das Berufsschulzentrum Meißen gemeinsam mit dem französischen Gymnasium Adolphe Chérioux für die Städtepartnerschaft, was zu einer intensiven Zusammenarbeit im Bildungsbereich führt. Auch Chorfreundschaften haben sich entwickelt und tragen zur Vertiefung der Beziehungen bei. Sei es in Bildung, Stadtentwicklung oder im Umgang mit Kunst, Kultur und Geschichte – beide Städte profitieren vom gemeinsamen Austausch.