Von der Burg zur Bürgerschaft

Lukas Pohlmann ist der Projektleiter für das Festjahr 1100 Jahre Meißen

Mann Mitte 30 mit Bart, Brille und schwarzem Mantel schaut lächelnd aus dem BildMann Mitte 30 mit Bart, Brille und schwarzem Mantel schaut lächelnd aus dem Bild

Schon heute ist klar: das Jahr 2029 wird für die Stadt Meißen, für die Albrechtsburg und für Sachsen ein ganz besonderes werden. Gemeinsam blicken sie dann auf ihre 1100- jährige Geschichte zurück und hinauf zur Burg. Dort plant nicht nur der Freistaat seine große Landesausstellung „Meißen 929 - 1100 Jahre Sachsen“. Bereits ab September 2023 zeigt das Schloss Albrechtsburg in der Schau „Unter einen Hut 1423  – Ein Wettiner wird Sachse“, wie die Übertragung der Kurfürstenwürde die sächsische Identität prägte. „Wir freuen uns darauf, als „Wiege Sachsens“ wie auch als Ursprung der Meißner Stadtgesellschaft gewissermaßen Dreh- und Angelpunkt des Festjahres zu sein“, so Schlossleiter Uwe Michel.

Die Stadt Meißen ihrerseits will auf dem Weg zum Festjahr den Blick auch in die umgekehrte Richtung – von der Burg zu den Bürgerinnen und Bürgern – lenken. Sie sind eingeladen, das Jubiläum mit eigenen Ideen zu bereichern, mitzugestalten und es schließlich gemeinsam auf viele unterschiedliche Arten zu feiern.

Was bisher geschah: Fäden knüpfen – Netzwerke pflegen

So hatte es schon etwas Symbolisches, als heute Bürgermeister Markus Renner gemeinsam mit Uwe Michel den Projektleiter für das Festjahr 1100 Jahre Meißen im Besonderen Gemach der Burg begrüßen konnte.  Bei Lukas Pohlmann laufen künftig alle Fäden für das Stadtjubiläum zusammen. „Ein Jubiläumsjahr mit überregionaler Strahlkraft, wie wir es planen, erfordert einiges an Vorbereitung“, betont der Bürgermeister. „In dieser Hinsicht ist seit 2019 bereits einiges ins Rollen gekommen, an das sich nun anknüpfen lässt.“

Gemeinsam hat ein Vorbereitungskomitee um Kulturreferentin Sara Engelmann einen Konzeptentwurf für das Festjahr auf die Beine gestellt. Dabei ist ein Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren aus Kunst, Kultur, Politik und Gewerbe gewachsen, das die Vorbereitungen weiterhin begleiten wird. Auch eine Rechtsform für die Organisation des Festjahres ist bereits gefunden. Im Februar hat der Stadtrat die Satzung für einen gemeinnützigen Verein beschlossen, der voraussichtlich im Sommer 2023 seine Arbeit aufnehmen wird.

Die nächste Etappe: Meißen Mit Wirkung

Geschäftsführer wird Lukas Pohlmann. Pohlmann, geboren 1987 in Magdeburg, ist Dramaturg, Autor, Kulturproduzent und Kommunikator. Als Schauspieldramaturg arbeitete er unter anderem in Rostock, Dresden, Berlin, Magdeburg und am Staatstheater Cottbus. „Im Mittelpunkt bei all diesen Stationen stand für mich die kommunikative Vermittlung von Kunst und Kultur als verbindende, Gemeinschaft stiftende Gestaltungsräume“, so Pohlmann. „Hier sollen sich Menschen respektvoll, aber angstfrei mit all ihren Unterschieden begegnen können.“ Solche Begegnungen anzuregen, wird nun auch in Meißen eine seiner vielfältigen Aufgaben sein. 

Dabei will der 35-jährige keine Zeit verlieren: „Ich lade die Meißnerinnen und Meißner herzlich ein, ihre Ideen, Wünsche und Visionen für ihre Stadt mit mir zu teilen.“

Unter dem Motto „Meißen Mit Wirkung“ findet ab 28. März an jedem letzten Dienstag im Monat ein offener Austausch zu Ideen, Wünschen, Visionen und Vorhaben statt. Von 16 bis19 Uhr können interessierte Menschen jeden Alters, unabhängig von Herkunft, Profession oder Vorschlägen mit dem Projektleiter 1100 Jahre Meißen ins Gespräch kommen.

Darüber hinaus ruft er die Menschen der Stadt dazu auf, ihm Geschichten über ihr Meißen zu erzählen und mit ihm bei persönlichen Begegnungen ihren individuellen Blick auf und in die Stadt zu teilen. „Gern auch bei einem Spaziergang oder bei einem Treffen vor Ort.“

Wer mit Lukas Pohlmann ins Gespräch kommen möchte, meldet sich am besten vorab unter 1100jahremeissen@stadt-meissen.de


Seit Jahrhunderten zieht ein emporragender Felsen zwischen Meisa, Triebisch und Elbe Blicke und Interesse auf sich. 929 bietet diese Anhöhe König Heinrich I. ein sicheres Lager und aus dem hölzernen Fort erwächst ein beeindruckender Ort – der Fels als Grundstein für die entstehende Burg, unsere Stadt, den Freistaat Sachsen. Als Herrschafts- und Bischofssitz schreibt der Burgberg über verschiedenste Epochen hinweg bemerkenswerte Geschichte und strahlt noch heute in die Region. Eine enorme Kulturleistung hat aber nicht nur hoch oben auf dem Felsen stattgefunden, sondern auch unterhalb und ringsherum. Das slawische Dorf entwickelt sich zur Marktsiedlung und gedeiht zur kleinen Stadt. Seit jeher hat die Bürgerschaft den Wandel der Zeit getragen und mitgestaltet. Heute lebt Meißen von großem bürgerschaftlichem Engagement, Tatkraft und Ideenreichtum aus der Mitte der Stadt… (Aus dem Konzeptentwurf „1100 Jahre Meißen“)