Weitere Informationen

Zweigeschossiges Gebäude mit schlichtem Äußeren, aber einst sehr reicher Innenausstattung, errichtet Ende des 16. Jahrhunderts, mit hohem Satteldach und hofseitig zwei großen Zwerchhäusern. Die typischen Renaissance-Fenstergewände der Fassade sind mit Rundstäben und Hohlkehlen bereichert; das Sitznischenportal ist relativ schlicht gehalten. Über dem Portal ist ein rundes Oberlichtfenster angeordnet; in den Zwickeln daneben findet sich die Bezeichnung "15/87". Die mit breiten geschmiedeten Bändern versehene Holztür im Portal ist noch ein Original aus der Erbauungszeit des Hauses und zeigt die typische Trennung in jeweils einen separat zu öffnenden oberen und unteren Türflügel.

Ursprünglich als Wohnhaus eines reichen Renaissancebürgers entstanden, diente das Gebäude im 19. Jahrhunderts als Mietshaus. Die ehemals reiche Innenausstattung (Wandtäfelungen und Holzdecken) wurden Mitte des 19. Jahrhunderts nach Dresden und Berlin verkauft.
Seit 1871 diente das Haus als Gaststätte ("Ritterherberge", ab 1887 "Alter Ritter"). In dieser Zeit Einbau der farbigen bleigefassten Fenster mit Weinmotiven und dem kursächsischen bzw. dem Meißner Wappen im Erdgeschoss der Straßenseite. Ebenfalls aus dieser Zeit (1884) datierte eine Inschrift im Rundbogen des Portals: "Wo einst die Ritter kehrten ein, schänkt man auch jetzo guten Wein". Leider ist diese Schrift inzwischen weiß überstrichen.
1990 stand das Haus größtenteils leer und war besonders hofseitig in einem baulich äußerst desolaten Zustand. Im Obergeschoss war der ehemalige "Große Saal" in einen Flur und drei Zimmer aufgeteilt; in der hintersten Ecke befand sich am Ende eines schlauchartigen Ganges ein kleines Bad, dessen Abwasserrohre außen an der Hauswand nach unten verliefen und vermutlich im Winter regelmäßig einfroren. Im Erdgeschoss wurde ein Raum durch die benachbarte Bäckerei genutzt, wozu man einen Wanddurchbruch zum Nachbarhaus geschaffen hatte.

Im Frühjahr 1991 fanden erste restauratorische Untersuchungen und statische Sicherungen des Gebäudes statt (u. a. Freilegung von Wandmalereien aus der Zeit um 1620), in den Folgejahren die Wiederherstellung der Raumstruktur des späten 16. Jahrhunderts und eine sorgfältige komplette Rekonstruktion des Originalzustandes, insbesondere der vorgefundenen künstlerischen Ausschmückung der Räume (Ende 16. bis Ende 17. Jahrhundert). Die Sanierungsarbeiten fanden unspektakulär in kleinen Schritten über mehrere Jahre hinweg statt; das Ergebnis ist ein liebevoll und detailreich wiederhergestelltes Wohnhaus der Renaissance, welches einen umfassenden Einblick in das Wohnen im 17.Jahrhundert vermittelt.

Heute wird das Haus für Ausstellungszwecke genutzt. Bemerkenswert sind die im Erdgeschoss erhaltenen Spitzgratgewölbe der Eingangshalle und die prächtige Holzbalkendecke des großen Raumes an der Gartenseite. Letztere entstand vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts und zeigte in zwölf Rahmen auf Leinwand gemalte Allegorien auf die zwölf Monate, wobei drei Gemälde nicht mehr erhalten sind. Unter dieser frühbarocken Decke hat sich noch die komplette mit Schablonenmalerei versehene Decke der Renaissance erhalten. Im Obergeschoss finden sich wiederum mehrere Räume mit Renaissance-Holzbalkendecken, deren Bemalung teilweise erhalten und in einem Raum komplett restauriert ist.

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Zweigeschossiges Gebäude mit schlichtem Äußeren, aber einst sehr reicher Innenausstattung, errichtet Ende des 16. Jahrhunderts, mit hohem Satteldach und hofseitig zwei großen Zwerchhäusern. Die typischen Renaissance-Fenstergewände der Fassade sind mit Rundstäben und Hohlkehlen bereichert; das Sitznischenportal ist relativ schlicht gehalten. Über dem Portal ist ein rundes Oberlichtfenster angeordnet; in den Zwickeln daneben findet sich die Bezeichnung "15/87". Die mit breiten geschmiedeten Bändern versehene Holztür im Portal ist noch ein Original aus der Erbauungszeit des Hauses und zeigt die typische Trennung in jeweils einen separat zu öffnenden oberen und unteren Türflügel.

Ursprünglich als Wohnhaus eines reichen Renaissancebürgers entstanden, diente das Gebäude im 19. Jahrhunderts als Mietshaus. Die ehemals reiche Innenausstattung (Wandtäfelungen und Holzdecken) wurden Mitte des 19. Jahrhunderts nach Dresden und Berlin verkauft.
Seit 1871 diente das Haus als Gaststätte ("Ritterherberge", ab 1887 "Alter Ritter"). In dieser Zeit Einbau der farbigen bleigefassten Fenster mit Weinmotiven und dem kursächsischen bzw. dem Meißner Wappen im Erdgeschoss der Straßenseite. Ebenfalls aus dieser Zeit (1884) datierte eine Inschrift im Rundbogen des Portals: "Wo einst die Ritter kehrten ein, schänkt man auch jetzo guten Wein". Leider ist diese Schrift inzwischen weiß überstrichen.
1990 stand das Haus größtenteils leer und war besonders hofseitig in einem baulich äußerst desolaten Zustand. Im Obergeschoss war der ehemalige "Große Saal" in einen Flur und drei Zimmer aufgeteilt; in der hintersten Ecke befand sich am Ende eines schlauchartigen Ganges ein kleines Bad, dessen Abwasserrohre außen an der Hauswand nach unten verliefen und vermutlich im Winter regelmäßig einfroren. Im Erdgeschoss wurde ein Raum durch die benachbarte Bäckerei genutzt, wozu man einen Wanddurchbruch zum Nachbarhaus geschaffen hatte.

Im Frühjahr 1991 fanden erste restauratorische Untersuchungen und statische Sicherungen des Gebäudes statt (u. a. Freilegung von Wandmalereien aus der Zeit um 1620), in den Folgejahren die Wiederherstellung der Raumstruktur des späten 16. Jahrhunderts und eine sorgfältige komplette Rekonstruktion des Originalzustandes, insbesondere der vorgefundenen künstlerischen Ausschmückung der Räume (Ende 16. bis Ende 17. Jahrhundert). Die Sanierungsarbeiten fanden unspektakulär in kleinen Schritten über mehrere Jahre hinweg statt; das Ergebnis ist ein liebevoll und detailreich wiederhergestelltes Wohnhaus der Renaissance, welches einen umfassenden Einblick in das Wohnen im 17.Jahrhundert vermittelt.

Heute wird das Haus für Ausstellungszwecke genutzt. Bemerkenswert sind die im Erdgeschoss erhaltenen Spitzgratgewölbe der Eingangshalle und die prächtige Holzbalkendecke des großen Raumes an der Gartenseite. Letztere entstand vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts und zeigte in zwölf Rahmen auf Leinwand gemalte Allegorien auf die zwölf Monate, wobei drei Gemälde nicht mehr erhalten sind. Unter dieser frühbarocken Decke hat sich noch die komplette mit Schablonenmalerei versehene Decke der Renaissance erhalten. Im Obergeschoss finden sich wiederum mehrere Räume mit Renaissance-Holzbalkendecken, deren Bemalung teilweise erhalten und in einem Raum komplett restauriert ist.

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Zweigeschossiges Gebäude mit schlichtem Äußeren, aber einst sehr reicher Innenausstattung, errichtet Ende des 16. Jahrhunderts, mit hohem Satteldach und hofseitig zwei großen Zwerchhäusern. Die typischen Renaissance-Fenstergewände der Fassade sind mit Rundstäben und Hohlkehlen bereichert; das Sitznischenportal ist relativ schlicht gehalten. Über dem Portal ist ein rundes Oberlichtfenster angeordnet; in den Zwickeln daneben findet sich die Bezeichnung "15/87". Die mit breiten geschmiedeten Bändern versehene Holztür im Portal ist noch ein Original aus der Erbauungszeit des Hauses und zeigt die typische Trennung in jeweils einen separat zu öffnenden oberen und unteren Türflügel.

Ursprünglich als Wohnhaus eines reichen Renaissancebürgers entstanden, diente das Gebäude im 19. Jahrhunderts als Mietshaus. Die ehemals reiche Innenausstattung (Wandtäfelungen und Holzdecken) wurden Mitte des 19. Jahrhunderts nach Dresden und Berlin verkauft.
Seit 1871 diente das Haus als Gaststätte ("Ritterherberge", ab 1887 "Alter Ritter"). In dieser Zeit Einbau der farbigen bleigefassten Fenster mit Weinmotiven und dem kursächsischen bzw. dem Meißner Wappen im Erdgeschoss der Straßenseite. Ebenfalls aus dieser Zeit (1884) datierte eine Inschrift im Rundbogen des Portals: "Wo einst die Ritter kehrten ein, schänkt man auch jetzo guten Wein". Leider ist diese Schrift inzwischen weiß überstrichen.
1990 stand das Haus größtenteils leer und war besonders hofseitig in einem baulich äußerst desolaten Zustand. Im Obergeschoss war der ehemalige "Große Saal" in einen Flur und drei Zimmer aufgeteilt; in der hintersten Ecke befand sich am Ende eines schlauchartigen Ganges ein kleines Bad, dessen Abwasserrohre außen an der Hauswand nach unten verliefen und vermutlich im Winter regelmäßig einfroren. Im Erdgeschoss wurde ein Raum durch die benachbarte Bäckerei genutzt, wozu man einen Wanddurchbruch zum Nachbarhaus geschaffen hatte.

Im Frühjahr 1991 fanden erste restauratorische Untersuchungen und statische Sicherungen des Gebäudes statt (u. a. Freilegung von Wandmalereien aus der Zeit um 1620), in den Folgejahren die Wiederherstellung der Raumstruktur des späten 16. Jahrhunderts und eine sorgfältige komplette Rekonstruktion des Originalzustandes, insbesondere der vorgefundenen künstlerischen Ausschmückung der Räume (Ende 16. bis Ende 17. Jahrhundert). Die Sanierungsarbeiten fanden unspektakulär in kleinen Schritten über mehrere Jahre hinweg statt; das Ergebnis ist ein liebevoll und detailreich wiederhergestelltes Wohnhaus der Renaissance, welches einen umfassenden Einblick in das Wohnen im 17.Jahrhundert vermittelt.

Heute wird das Haus für Ausstellungszwecke genutzt. Bemerkenswert sind die im Erdgeschoss erhaltenen Spitzgratgewölbe der Eingangshalle und die prächtige Holzbalkendecke des großen Raumes an der Gartenseite. Letztere entstand vermutlich Ende des 17. Jahrhunderts und zeigte in zwölf Rahmen auf Leinwand gemalte Allegorien auf die zwölf Monate, wobei drei Gemälde nicht mehr erhalten sind. Unter dieser frühbarocken Decke hat sich noch die komplette mit Schablonenmalerei versehene Decke der Renaissance erhalten. Im Obergeschoss finden sich wiederum mehrere Räume mit Renaissance-Holzbalkendecken, deren Bemalung teilweise erhalten und in einem Raum komplett restauriert ist.