Städtepartnerschaft

Städtepartnerschaftsverein feiert 25-jähriges Jubiläum

Für den Städtepartnerschaftsvereins Meißen e.V. war der 14. Juli 2023 ein ganz besonderer Tag. An diesem wurde vor 25 Jahren die Vereinsgründung unterschrieben. Am letzten Augustwochenende konnte dann das 25-jährige Bestehen gefeiert. Mittags übernahm der Städtepartnerschaftsverein Meißen e.V. die Baumpatenschaft für die am Altstadtbrückenkopf stehende Japanische Nelkenkirsche und am Abend fand die Festveranstaltung statt, zu welcher die Vereinsmitglieder, Vertreter der Stadt und Gäste aus den Partnerstädten und aus befreundeten Vereinen eingeladen waren. 

Die Feierlichkeiten umrahmte die Big Band der Musikschule Meißen mit erfrischenden Klängen.

Es war ein gelungener Tag, der alle motiviert hat, die aktuellen Freundschaften mit Menschen aus Frankreich, Japan, Baden-Württemberg, Griechenland, Tschechien, den USA und aus Polen ehrenamtlich zu pflegen.

Kurzporträt

  • Land: Tschechien
  • Region: Ústecký kraj
  • Bezirk: Litoměřice
  • Fläche: 18 km2
  • Einwohner: 23.124 (01/2023)
  • Webpräsenz: www.litomerice.cz
  • Bürgermeister: Radek Löwy

Kultur & Sehenswürdigkeiten

  • St. Stephansdom auf dem Domhügel
  • Kelchhaus mit dem Hussitenkelch auf dem Dach
  • Rathaus im Renaissancestil
  • Schwarze Adler und das Broggio-Haus
  • Jesuitenkirche (Kunstgalerie)
  • Stadtturm (ältestes Bauwerk) mit der Stadtkirche Allerheiligen
Städtepartnerschaftsaktivitäten

Litoměřice – auf dem Weg zu deutsch-tschechischen Kulturtagen

Der Aufbruch von Stadträten und sachkundigen Bürgern der Fraktion „Bürger für Meißen/SPD“ nach Litoměřice, war eine gute Entscheidung. Seit 1996 verbindet die Städte Litoměřice am südlichen Rand des Böhmischen Mittelgebirges, dort wo die Eger in die Elbe fließt, und Meißen eine Partnerschaft. Die deutsch-böhmische Geschichte der Königsstadt, der Weinbau, die Baukultur, der Tourismus, die reizvolle, landwirtschaftlich geprägte Umgebung und auch der Blick nach Osten – das alles waren Gründe für die damalige Entscheidung einander näher zu rücken. Zu schauen, wie sich die über politische Gremien und Vereine getragene Verbindung entwickelt hat, vielleicht noch ausbauen lässt, war der Grund der zweitägigen Reise.  

Die Stadt Litoměřice hat ihre kulturelle Ausstrahlung in den letzten Jahren deutlich verbessert. Von tschechischer Seite hat Bürgermeister Ladislav Chlupáč und seine Stadtverwaltung viel dazu beigetragen. Einfach nur staunen kann man, was die Stadt, mit ihren 23.000 Einwohnern, ohne nennenswerte Wirtschafts-Ansiedelungen, aus sich gemacht hat.

Eine rundum gepflegte Innenstadt erwartete uns
… mit sehr vielen, gut restaurierten Denkmalobjekten. Überall schaute die mittelalterliche Stadtmauer mit ihren schönen Bastionen in die Straßenzüge und Plätze hinein. Teile des ehemaligen Zwingers, die noch vor Jahren Industriebrachen waren, sind heute zu ansehenswerten Parkanlagen geworden. An eine grenzt das „Dum Kultury“ – die in den 1990er Jahren errichtete Stadthalle – an. Ein moderner Bau, der sich gut mit dem in die Nutzung einbezogenen, alten städtischen Kornhaus verträgt. In der Stadthalle finden neben allmöglichen Kongressen und öffentlichen Großveranstaltungen ganzjährig Tanzfestivals, Jahrgangsfeste der Schulen und Tanzschul-Abschlussbälle statt. Nicht weit entfernt davon,  in der historischen Altstadt, konnte ein kleines Theater mit 300 Plätzen erhalten werden, welches an den Juristen und Musiker Václav Jindřich Veit erinnert.

Quasi in der Unterwelt gibt es ein 23 km langes Netz miteinander verbundener Keller über mehrere Etagen. Teile davon sind bei Stadtführungen begehbar. Dabei arbeitet die Touristinformation mit den örtlichen Gastronomen gut zusammen, so dass auch Begehungen am späten Abend möglich sind.

Gäste fühlen sich in der Stadt willkommen. Ob per PKW, Zug, Bus oder Rad kommend – es gibt ausreichend Parkplätze und kurze Wege in die Innenstadt.  Am modernisierten Busplatz wurde aus Stahl und Glas ein Turm für abzustellende Fahrräder errichtet. Wenn man es richtig macht, kann also auch das funktionieren. 

Doch nicht nur baulich lieferte die Stadt Bemerkenswertes, auch menschlich! Und so wurde unsere kleine Gruppe im Rathaus empfangen. Der bei den Kommunalwahlen Ende September wieder gewählter Ratsherr Hrbek hieß uns zusammen mit Frau Katherina Vomáčková willkommen, der Chefin des Städtepartnerschaftsvereins. Ein Gläschen Wein erinnerte an die gemeinsame Weinbautradition. Herr Hrbek vertrat Herrn Chlupač, der leider nur noch wenige Tage im Amt sein wird.

Zur Zeit unserer Ankunft eröffnete dieser gerade eine Ausstellung von alten Postkarten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhunderten im gotischen Zwillingshaus. Diese Eröffnung war Teil der deutsch-tschechischen Kulturtage und rasch fanden sich alle Beteiligten in der Absicht, ihn dort als Überraschungsgäste einen lieben Gruß aus Meißen zu überbringen.  Dabei blieb es nicht, es wurden gemeinsame Erinnerungen ausgetauscht und neue Projektideen geschmiedet. Bürgermeister Chlupáč konnte den Moment der spontanen Begegnung/ Wiederbegegnung nicht ganz so locker genießen. Da schwang etwas Wehmut mit. Völlig verständlich angesichts seiner knappen Wahlniederlage.

Umso mehr an dieser Stelle unsere Hochachtung für all das, was von ihm kommunalpolitisch geleistet wurde. Herzlicher Dank für 18 Jahre aktiver Mitgestaltung der Partnerschaftskontakte zwischen Litoměřice und Meißen.

Die Fraktion „Bürger für Meißen/SPD“ sieht nach dem Besuch in Böhmen guten Grund, auch den anderen Städtepartnern verstärkte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Das Wertschätzen der von dort kommenden kulturellen Impulse könnte jener Spannung entgegen wirken, die sich gerade heute wieder allenthalben zwischen den Völkern aufbaut. Sie lässt auch konkret erkennen, was möglich ist, wenn Finanzmittel überlegt und nachhaltig eingesetzt werden.

Zusammenhalt über Grenzen hinweg

Meißen feiert 2021 drei Städtepartnerschaftsjubiläen

Hoffnung und Vorfreude – in diesem Jahr sind sie besonders wichtig. Gleichzeitig hilft der Gedanke an gemeinsame Traditionen und Erlebnisse auch in schwierigen Zeiten. Wir feiern in diesem Jahr drei Städtepartnerschaftsjubiläen mit Leitmeritz (25 Jahre), Korfu (25 Jahre) und Provo (20 Jahre) und haben in den Städten nachgefragt, was sie mit Meißen verbindet und wie sie die aktuelle Situation meistern. Den Anfang macht Leitmeritz in unserem Nachbarland Tschechien mit Oberbürgermeister Ladislav Chlupáč:

Was bedeutet diese Partnerschaft für Sie, wenn Sie auf die letzten 25 Jahre zurückblicken?

Es gibt nur wenige Freundschaften, die 25 Jahre dauern. Was das angeht, schätze ich auch die Arbeit meiner Vorgänger sehr. Die Partnerschaft mit Meißen ist im Vergleich zu unseren anderen Partnerschaften die älteste und lebendigste. Der Grund ist die kurze Entfernung beider Städte aber auch die historischen Ähnlichkeiten, gute Kommunikationsmöglichkeiten und nicht zuletzt die Weintraditionen.

Ein Vierteljahrhundert ist eine lange Zeit und es ist nicht einfach, alle Ereignisse, Veranstaltungen und Treffen aufzählen. Es ist uns gelungen, Kontakte zwischen Schulen, Kulturinstitutionen und Vereinen herzustellen. Das Ergebnis sind eine ganze Reihe von Ausstellungen, Sportwettbewerben, Studentenaustauschprogrammen und vieles mehr. Die Auswirkungen auf den Tourismus sind ebenfalls positiv. Jedes Jahr kommen immer mehr Touristen aus Meißen und Umgebung nach Lito- měřice.

Ein Teil dieser Partnerschaft zu sein bedeutet für mich, neue Freunde zu treffen, Erfahrungen und Erkenntnisse auszutauschen, aber auch voneinander zu lernen. Wenn ich etwa den Meißner Oberbürgermeister treffe, dann sprechen wir über realisierte oder noch geplante Veranstaltungen und motivieren uns so gegenseitig zur weiteren Arbeit für unsere Städte. 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Partnerschaft?

Mein Wunsch ist es, unsere Partnerschaft weiter zu entwickeln. Es ist notwendig, sich nicht nur auf die Kontakte zwischen den Rathäusern zu konzentrieren, sondern ein möglichst breites Spektrum von Organisationen und Menschen einzubeziehen. Wenn sich die Menschen treffen, dann lernen sie sich auch besser kennen und geben ihre Erfahrungen weiter. Und das war immer das Hauptziel unserer Partnerschaft.

Die Partnerschaft zwischen Míšní und Litoměřice ist sehr lebendig und das wünsche ich ihr auch für die nächsten 25 Jahre.

Wie geht Ihre Stadt mit der aktuellen Situation um?

Die Pandemie hat das Leben der Stadt in allen Bereichen negativ beeinflusst. Ob nun wirtschaftlich, im Alltag oder in der Freizeit. Wir befolgen strenge Maßnahmen der Regierung. Mund- Nase-Schutz, Einschränkung des Betriebs in den Büros, Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen, Schließung von Geschäften, Dienstleistungen, Restaurants und vieles mehr. Die Stadt hilft den Unternehmern, zudem bieten wir auch verschiedene Unterstützung für Senioren. Wir haben Krisenstäbe und ein Freiwilligenzentrum eingerichtet. Aktuell helfen unsere Mitarbeiter den ältesten Bürgern bei der elektronischen Registrierung für die Covid-Impfung.

Die Bürozeiten sind begrenzt, aber wir versuchen sicherzustellen, dass jeder Bürger seine not- wendigen Angelegenheiten unverzüglich erledigen kann.

Nach der Lieferung der erforderlichen Impfstoffmenge wird unser Messegelände „Garten Böhmens“ voraussichtlich als zentrales Impfzentrum genutzt. Wir alle hoffen, dass sich die Situation mit der Pandemie bald verbessern wird und unser Leben zu den alten Gewohnheiten zurückkehren kann, ohne uns um die Gesundheit von uns und unseren Lieben sorgen zu müssen. Und wir wünschen Meißen dasselbe.

 

Smart Cities

Partnerstädte Meißen und Leitmeritz im digitalen Austausch

Ende Januar 2021 fand die Digitalkonferenz „Smart Cities - Best Practice Austausch im Rahmen der sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften“ statt. Neben Großstädten wie Dresden, Leipzig und Brünn waren als einzige Mittelstädte die Kommunen Meißen und Leitmeritz unter den Referenten vertreten.

Ziel des virtuellen Treffens war es, eigene Projekte im Bereich Mobilität und Infrastruktur zur Verbesserung des städtischen Lebensraums vorzustellen und darüber mit den Städtepartnern ins Gespräch zu kommen.

Für Meißen berichtete Verkehrsplaner Anatoly Arkhipov über das städtische Konzept zur Verbesserung des Parksuchverkehrs. Denn seit Oktober 2020 sind die beiden P+R-Anlagen in Meißen-Triebischtal und am Meißner Bahnhof mit insgesamt 209 Parksensoren ausgerüstet. „Fahrgäste können so für beide Standorte bequem und online prüfen, ob noch freie Plätze verfügbar sind“, erläutert Arkhipov. Der VVO hat rund 41.000 Euro in die Technik investiert.

Vertreter der Partnerstadt Leitmeritz stellten das Projekt e-FEKTA vor. Hierbei handelt es sich um Photovoltaikanlagen, welche die örtlichen Ladesäulen mit Strom versorgen. Aktuell befindet sich das Projekt noch in der Testphase.

Auch Mitglieder verschiedener Instanzen, wie die Sächsische Energieagentur (SAENA), das Ministerium für Regionalentwicklung der Tschechischen Republik oder auch das gemeinsame Sekretariat des Kooperationsprogramms Sachsen-Tschechien der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank, referierten bei der Veranstaltung. Die Beiträge wurden simultan durch Dolmetscher übersetzt. Zeitweise waren bis zu 106 Teilnehmer online anwesend.

„Es war sehr informativ, gemeinsam mit den anderen Beteiligten Fragestellungen zu den vorgestellten Projekten zu erörtern und deren mögliche Entwicklungen zu diskutieren“, resümiert Meißens Verkehrsplaner.

Hintergrund

Die Konferenz fand im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Verbindungsbüros des Freistaates Sachsen statt. Dieses organisiert in unregelmäßigen Abständen Veranstaltungen mit sächsisch-tschechischen Städtepartnerschaften zu unterschiedlichen Themen. Der Austausch zu Fragen, die beide Seiten beschäftigen, soll die Beziehungen zwischen den Partnern fördern.

 
 

Anne Dziallas, Leiterin Büro des Oberbürgermeisters
Anne Dziallas
Leiterin Büro des Oberbürgermeisters
Laura Schmuck
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